Berner Kulturagenda Nr. 26
vom 29. Dezember 2005 bis 11. Januar 2006

Esther Hasler



Nachgefragt

Esther Hasler, Bühnenkünstlerin

«Berner Kulturagenda»: Sie sind seit mehreren Jahren im Chansonbereich tätig. Wie haben Sie Ihre Liebe zum Chanson entdeckt?

Esther Hasler: Vor dreizehn Jahren begann ich französische und südamerikanische Chansons am Klavier zu begleiten. Aber ursprünglich fand ich zum Chanson wegen einer Perücke, einer Chinesin und ein paar stolpernden Eurythmietänzern...

«Küss den Frosch!» ist Ihr erstes Soloprogramm. Was hat Sie dazu animiert, ein Soloprogramm auszuarbeiten ?

Ich wurde angefragt, selber wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen. Hinzu kam ein Zufall: Bei einem Auftritt fiel mein Partner aus und ich trat alleine auf. Dabei merkte ich, dass ich dazu bereit bin, dass es mir Spass macht und neue Möglichkeiten eröffnet.

Sie sind Pianistin, singen, schauspielern, dazu komponieren Sie Musik und schreiben auch Texte...

In diesem Programm verschmelzen alle meine unterschiedlichen Interessen miteinander: Mich faszinieren hintergründige Geschichten, Musik verschiedener Stilrichtungen, Bewegung und hintergründiger Humor. Komponieren gehört schon lange zu meinen Tätigkeiten. Ich liebe die Improvisation, daraus entstehen die meisten Songs. Texte schreibe ich erst seit kurzem. Wegen der symbiotischen Beziehung zu meinem russischen Flügel war das erst möglich, nachdem er mich verlassen hatte. Das war ein Trauma, danach schrieb ich täglich ein paar Seiten.

Verzaubert sich der geküsste Frosch in Ihrem Programm in einen schönen Prinzen?

Was ist schön? Der Frosch steht für vieles und er verzaubert sich dauernd: Verwandlung, Entwicklung, Metamorphose. Mal ist er der König der Strandlöwen, mal ein Suppenfisch, mal ein fliegender Staubsauger - mehr verrate ich nicht.

Interview: Silvia Süess



«Küss den Frosch! Eine Frau, ein Klavier und 17 Chansongs» La Cappella, Bern Freitag, 6. Januar, 20 Uhr Samstag, 7. Janaur, 20 Uhr www.la-cappella.ch




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