BERNER ZEITUNG vom Freitag, 27. Oktober 2006



Den Frosch geküsst

Esther Hasler ist ein Multitalent: Pianistin, Sängerin, Schauspielerin, Texterin und Komponistin in einem. Am ersten Buchser Kreuzabend der neuen Saison bewies sich auch, dass sie eine attraktive Frau mit einem umwerfenden Charme ist. Auf Erholungsreise sei sie, erklärt die Künstlerin den hundert Besucherinnen und – in der Minderzahl – Besuchern. Dann schenkte sie sich einen giftgrünen Drink ein und stellte Jörg auf ihren Flügel, den Frosch im Glas, der dem Abend zum Namen verholfen hat: Küss den Frosch!

In den Liedern von Esther Hasler läuft meist etwas schief. Da zerbrechen Beziehungen, werden Hausfrauen zu Staub saugenden Furien, grasen dank Klimawechsel Zebras auf den Alpweiden. Die Künstlerin erzählt Alltagsgeschichten, die oft ins Groteske kippen. Etwa von Oma Tina, die mit Schubkarrette den Minibardienst im Zug übernimmt. Und manchmal nimmt sie auch das Publikum auf die Schippe: Wenn sie mit verdrehten Augen einer sirrenden Mücke nachschaut und wartet, bis das Gelächter ausbricht. ro




home